Die Orgel ist stumm. Hans fehlt. Plötzlich und unerwartet verstarb am 21.08.2022 Hans Dotzer im Alter von 86 Jahren. Seit Jahren spielte er in Erlach und Zeubelried bei den Gottesdiensten Orgel und half auch in den umliegenden Ortschaften aus, wenn Not am Mann war. Von Jugend an begeisterte er sich für Musik, spielte Posaune und Bariton in vielen Kapellen und lernte das Orgelspiel noch mit über 60 Jahren im Selbststudium. Mit Freude sang er im ökumenischen Singkreis in Erlach und bis zuletzt im Männergesangverein Frickenhausen. Über 30 Musiker und viele Sänger gaben ihm das letzte Geleit und zeigten so ihre große Wertschätzung.
Hans Dotzer war für unsere Dörfer und seine Vereine eine feste Größe, wie in den Grabreden von Harald Meyer (SV Erlach), Thomas Stöcklein (Schlosskapelle) und Stefan Wetzstein (MGV Frickenhausen) deutlich wurde. Er organisierte Arbeitseinsätze und packte mit an, wenn er gebraucht wurde. In Erlach gestaltete er das Dorfleben auf vielfältige Weise mit. Als Elektriker arbeitete Hans Dotzer jahrzehntelang für die Firma Team Elektro Beck und brachte seine Tatkraft, sein Können und Expertenwissen auch ehrenamtlich in Erlach ein. Keiner kannte sich im Sportheim oder Schloss besser aus als er. Selbst im hohen Alter kümmerte er sich noch bei der Sanierung der Sakristei im Schloss vor ein paar Jahren mit um die Elektroinstallation. Über viele Jahre war er Mitglied im katholischen Pfarrgemeinderat und in der Kirchenverwaltung. Die Diözese Würzburg würdigte 2018 sein Engagement mit der Verleihung der Ehrennadel. Von 1984 bis 1996 vertrat der Verstorbene als Ortssprecher den Stadtteil Erlach im Rat der Stadt Ochsenfurt. In Anerkennung seiner Verdienste für die Stadt Ochsenfurt wurde ihm im Jahr 1996 die Stadtplakette in Silber verliehen.
Auch die Gemeinschaft und Geselligkeit pflegte er bis zu seinem Lebensende, organisierte den ökumenischen Seniorenkreis mit und fuhr mit seinem Pedelec zu den Festen in der Umgebung.
Immer war Hans Dotzer durch sein verantwortliches und engagiertes Handeln eine wesentliche Stütze. Sein Leben war bis zum Schluss ausgefüllt und wir sind dankbar für die vielen Begegnungen und seine Unterstützung. Von seinem Leben kann man lernen. Er hinterlässt eine große Lücke für unsere Dorfgemeinschaft. „Ein wertvoller Mensch ist gegangen,“ so Pfarrer Franz Schmitt im Requiem.
Bei allem Engagement war der Verstorbene immer ein Familienmensch. Mit seiner Frau Rosa freute er sich über vier Kinder und sieben Enkel. Vor zehn Jahren musste er Abschied von seiner Frau nehmen, nachdem er sie lange in ihrer Krankheit begleitet hatte. Wir trauern mit allen Hinterbliebenen. Wir werden Hans Dotzer immer in bester Erinnerung behalten und ihm ein ehrendes Gedenken bewahren. Möge er in Frieden ruhen.
Für die katholische Pfarrgemeinde Tilo Hemmert