godspell – Benefizkonzert in der Simultankirche

520 Euro für Kinderheim in Argentinien gesammelt

Erlach. Godspell – der Name ist Programm. Kein Gospelchor, wie mancher im ersten Moment meinte, sondern eine christliche Band aus Schweinfurt war in die Simultankirche nach Erlach gekommen. Eineinhalb Stunden erzählten die Musiker heitere, nachdenkliche und tiefsinnige Geschichten von Gott und den Menschen – mitten aus dem Leben heraus. Nicht abgehoben, dozierend, sondern geerdet und begeistert von der christlichen Botschaft und der Schöpfung Gottes.

„Ich sammle Farben für den Winter.“ Mit dem Zitat der Maus Frederik aus dem bekannten Kinderbuch lud Pfarrerin Angela Weigel die Besucher zu Beginn ein, mit dem Konzert Bilder, Worte und  Melodien zu sammeln, die guttun und jeden auch in kühleren Zeiten begleiten können.

Mal mit leisen, mal mit lauten Tönen, mal zum Zuhören, mal zum Mitsingen nahm Godspell das Publikum im Lauf des Nachmittags mit auf eine Gedankenreise. Dabei wechselten sich bekannte Lieder wie „Meine Zeit steht in deinen Händen“, „Da berühren sich Himmel und Erde“, „Magnifikat“ oder „Halleluja“ mit eher unbekannteren Stücken ab.

Passende Bilder unterstützten die anregenden Gedanken von Pfarrerin Angela Weigel. Sie zeigte an mehreren Beispielen auf, wie kostbar unser Leben ist und ermunterte, es in die eigenen Hände zu nehmen. Gerade in der Hektik des Alltags bestehe die Gefahr, sich selbst zu verlieren. Eine Schülerin von ihr hielt den Erwachsenen sehr eindrucksvoll einen Spiegel vor:  „Wofür setzt ihr Erwachsenen euch denn eigentlich in der Jugend Ziele, die ihr dann doch nicht verwirklicht? Wollt ihr irgendwann auf dem Sterbebett liegen und sagen: „Ich hatte immer diesen Traum, den ich nie verwirklichen konnte, weil ich keine Zeit hatte.“? Nehmt euch Zeit für die Sachen, die ihr WIRKLICH wollt. Achtet auf das, was euch wirklich wichtig ist. Lebt euer Leben! Dazu ist es da.“

Nach den Liedern „Kinder in der einen Welt“ und „Jedes Kind braucht einen Engel“ berichtete Angela Weigel von der Stiftung „Fundación Sierra Dorada“ in Argentinien, für die der Erlös des Konzerts gespendet wird. Diese hat im Norden Cordobas drei Kinderheime aufgebaut hat, um Kindern, die in ihren Familien Opfer von häuslicher Gewalt wurden, eine neue Heimat zu geben. Das Ziel ist, die Lebensbedingungen der Kinder zu verbessern, die Vergangenheit zu bewältigen, sie sozial wieder zu integrieren und ihnen bei ihrer weiteren Entwicklung beiseite zu stehen.

Über ein volles Gotteshaus freute sich Tilo Hemmert, der das Konzert für die evangelische und katholische Gemeinde organisiert hatte. „Wir haben ein begeisterndes, berührendes, nachdenkliches Konzert erlebt, bei dem evangelische und katholische Christen gemeinsam Musik gemacht haben. Welcher Ort passt besser als unsere wunderschöne Simultankirche, wenn wir Ökumene mit Leben füllen wollen?“ bedankte er sich.

Am Ende des Benefizkonzert in Erlach wurden 519,70 € gespendet, die den Kindern in Argentinien zu Gute kommen.

Tilo Hemmert