(auf gut fränkisch: wie der Herr, so sei Gescherr)

Urkundlich zum ersten Mal erwähnt wird die dem Hl. Johannes geweihte Pfarrkirche (unsere heutige Simultankirche) im Jahre 1493. Doch schon 1555 führte der damalige Dorfherr Christoph von Seinsheim die Reformation in Erlach ein, 1593 wird die Dorfkirche lutherisch.

Mitte des 17. Jahrhunderts wird erstmals von einem katholischen Betsaal im Schloss berichtet, den Friedrich von Seinsheim zur Verfügung stellte, nachdem er zum katholischen Glauben übergetreten war. Sein damaliger Oberlehensherr, der Markgraf von Brandenburg, verbot jedoch die weitere Benutzung des Schlossbetsaals, so dass die Katholiken vorübergehend eine Kapelle im Schafhof einrichten mussten. Es gab damals nur fünf katholische und zwei gemischtkonfessionelle Familien in Erlach, die von den Pfarrern aus Sulzfeld und Zeubelried, sowie Ochsenfurter Kapuzinern  mitversorgt wurden.

Im Jahr 1663 kam Erlach in den Besitz der katholischen Grafen von Schwarzenberg. Ein katholischer Vogt wohnte im Schloss und ließ im größten und schönsten Raum mit Erker eine Kapelle einrichten. Wegen dauernder Streitigkeiten zwischen katholischen und evangelischen Einwohnern richtete Fürst Ferdinand von Schwarzenberg ein Simultaneum ein, das seither von beiden Konfessionen genutzt werden durfte. In der kleinen Schlosskapelle fanden nur Werktagsgottesdienste und Andachten statt, die Sonntags­gottesdienste, zelebriert von Ordensgeistlichen (Kapuziner, Franziskaner, Jesuiten) in der Simultankirche.


Text: Karl-Heinz Hein-Rothenbücher (+) unter Benutzung vieler Aufzeichnungen von Theo Michel, 03.09.2014